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Interview

Harmonisch zusammenarbeiten und schnell entscheiden

Mit der Aussicht auf neue Räumlichkeiten für Boels Zanders nähern wir uns dem Abschluss unserer Kommunikationsstrategie und der Implementierung unserer neuen visuellen Identität. Darauf sind wir besonders stolz.“ Remco Rosbeek und Harm Heynen sind sich einig: Damit werden die Büros von Boels Zanders noch besser widerspiegeln, wer wir sind und was wir ausstrahlen möchten. Dies ist bezeichnend für ihre Zusammenarbeit im Tagesvorstand (DB) von 2020 bis 2024: Einigkeit und Harmonie. Mit 10 Fragen an Remco und Harm blicken wir zurück auf die Ausgestaltung ihrer Rolle als Vorstandsmitglieder.

Mit welchen guten Vorsätzen seid ihr als Vorstandsmitglieder gestartet?

Harm: „Ich verspürte ein großes Pflichtbewusstsein und nahm mir vor, die Kanzlei auf die nahe Zukunft vorzubereiten. Compliance und Digitalisierung spielen eine große Rolle bei der weiteren Professionalisierung. Ich wollte die Organisation weiter voranbringen, aber gleichzeitig auch Ruhe schaffen – nach einer spannenden Phase, in der unter anderem eine mögliche Fusion geprüft wurde. Als diese Fusion nicht zustande kam, war es wichtig, uns auf unser eigenes Fundament zu konzentrieren und von dort aus unsere Vision für die Zukunft zu verwirklichen. Das ist uns gelungen.“

Remco: „Hinzu kam, dass durch den plötzlichen Rücktritt von Andries Houtakkers (der die Chance erhielt, Beigeordneter der Gemeinde Sittard-Geleen zu werden, Anm. d. Red.) unser Eintritt in den Tagesvorstand um mehr als ein halbes Jahr vorgezogen wurde. Am 19. März 2020 wurden Harm und ich in den DB gewählt, wie es so schön heißt. Genau sechs Tage nachdem in den Niederlanden der Corona-Lockdown ausgerufen wurde. Das hat viele Vorsätze zunächst auf Eis gelegt.

Natürlich galt unsere Aufmerksamkeit in erster Linie der Sicherstellung der Kontinuität der Organisation und der Dienstleistungen, und nicht zuletzt der Sicherheit unserer Kollegen. Als wir dies unter Kontrolle hatten, habe ich mich auf ein Thema konzentriert, das aus unserer Sicht strategisch entscheidend ist – nämlich die Förderung und Wertschätzung der Vielfalt von Menschen. Und das Vertrauen in die kommerziellen Erfolge, die sich gerade durch diese Vielfalt erzielen lassen.“

Welche wertvolle Erinnerung nehmt ihr aus dieser Corona-Zeit mit?

Remco: „Mit einem Wort: Zusammenhalt. Alle haben sich mit maximalem Engagement für das Kollektiv eingesetzt. Boels Zanders hat stets in hochmoderne Lösungen investiert, sodass die Kollegen innerhalb eines Tages problemlos von zu Hause aus arbeiten konnten. Unsere Mitarbeiter haben dies dann auf überzeugende Weise getan. Bei uns gab es keine ‚Corona-Ferien‘ – alle haben fleißig weitergearbeitet, trotz der strikten Isolation.“

Harm: „Ich stimme Remco zu. Was mir besonders in Erinnerung bleibt, ist die Stärke, Flexibilität und das Verantwortungsgefühl der Organisation.“

„Alle haben sich mit maximalem Engagement für das Kollektiv eingesetzt.“

Welches Thema hat eure besondere Aufmerksamkeit als Vorstandsmitglieder erfordert?

Harm: „Das Personalwesen zieht sich wie ein roter Faden durch meine Zeit im DB. Was mich wirklich berührt hat, waren Krankheitsfälle und persönliches Leid von Kollegen. Das Projekt ‚Bewerten und Belohnen‘, bei dem wir unser Vergütungssystem angepasst haben, war unser erstes großes Projekt. Außerdem habe ich mich intensiv mit unserer Büroausstattung beschäftigt und nicht zuletzt mit unserer Kommunikationsstrategie. In der Zusammenarbeit mit Dauw wurde uns noch bewusster, wie wertvoll die strategische Entscheidung für Vielfalt ist.“

Remco: „Ich habe mich stark dafür eingesetzt, die Organisation für individuelle Vielfalt zu öffnen. Natürlich gibt es gemeinsame Werte, aber wir wollen Menschen nicht in eine Schablone pressen. Wir setzen auf die Stärken jedes Einzelnen. Gerade die Vielfalt in unserem Team macht uns stark und widerstandsfähig. Zudem habe ich mich auf die Perfektionierung unserer Finanzabteilung konzentriert. Wenn wir gut für unsere Kollegen und Mandanten sorgen und unabhängig bleiben wollen, müssen wir eine finanziell gesunde und stabile Organisation bleiben.“

Warum habt ihr der Schärfung eurer Positionierung Priorität gegeben?

Remco: „Wenn man nicht weiß, wer man ist, kann man nicht klar vermitteln, wofür man steht.“

Harm: „Die bestehende Kommunikationsstrategie war ausgereizt und gab keine Energie mehr. Wir wollten vorankommen. Die Geschichte Voorstanders und das neue Corporate Design verleihen der Organisation Selbstvertrauen und positive Energie. Das spricht auch Mandanten an. Es spiegelt wider, wer wir sind.“

„Die Geschichte Voorstanders und das neue Corporate Design verleihen der Organisation Selbstvertrauen und positive Energie.“

Was braucht es, um ein guter Vorstand zu sein?

Harm: „Man muss besonnen sein und den Mut haben, Entscheidungen zu treffen – auch die schwierigen. Ein offener Blick, Empathie und gute kommerzielle Fähigkeiten sind essenziell.“

Remco: „Ich habe es sehr gut getroffen mit Harm – als Person, Kollege und Mitvorstand. Wir haben denselben moralischen Kompass. Ich glaube nicht an ein einziges Format: Verschiedene Zeiten erfordern unterschiedliche Qualitäten. Daher ist es gut, dass nun ein neues DB-Team antritt. Xander und Jeroen haben sich in der Organisation bewährt und genießen großes Vertrauen sowohl vom Betriebsrat als auch von den Aktionären.“

„Wir haben denselben moralischen Kompass. Ich glaube nicht an ein einziges Format: Verschiedene Zeiten erfordern unterschiedliche Qualitäten.“

Was zeichnet eure Arbeitsweise aus?

Remco: „Ich habe stets Effizienz angestrebt und mich bei jeder Fragestellung gefragt: Wo stehe ich, wo muss ich hin und wie komme ich dorthin? Tun, was nötig ist, und Überflüssiges weglassen. Das prägt meine Arbeitsweise – als advocaat und als Vorstand.“

Harm: „Harmonische Zusammenarbeit und schnelles Entscheiden. Wir haben unsere Entscheidungen immer gut überlegt, aber nie unnötig hinausgezögert. Wir haben uns den Entscheidungen nicht entzogen.“

Wie habt ihr die Vorstandsarbeit mit der Arbeit als advocaat kombiniert?

Harm: „Das erfordert harte Arbeit. Deshalb war es mir wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen und Urlaube rechtzeitig zu planen und einzuhalten.“

Remco: „Für mich ist das eine heikle Frage, denn das fiel mir am schwersten. Ich wollte unbedingt 70 % meiner Zeit in der Praxis tätig bleiben. Advocaat zu sein, ist das, was mich antreibt. Das hat funktioniert, aber es fühlte sich wie Hochleistungssport an. Man sollte diese Doppelrolle nicht übernehmen, wenn sie nicht zu einem passt.“

Auf welche Leistung der letzten Jahre seid ihr stolz?

Remco: „Dass wir es als Kollektiv geschafft haben, zu verstehen und zu vermitteln, wer wir sind – ohne dabei die individuelle Vielfalt zu verlieren. Ich bin auch stolz darauf, dass es mir gelungen ist, stets das Interesse des Kollektivs in den Mittelpunkt zu stellen.“

Harm: „Dass wir in der Lage waren, Hunderte von Mandanten in diesem anspruchsvollen und sich verändernden Markt zu unterstützen. Das ist der Verdienst aller Kollegen. Außerdem bin ich stolz auf meine persönliche Entwicklung. Als jemand, der von Natur aus Konflikte eher meidet, musste ich in entscheidenden Momenten aktiv werden und den Konflikt suchen.“

Welche neuen Erkenntnisse und Fähigkeiten nehmt ihr mit in eure Praxis?

Harm: „Ich habe noch mehr Menschenkenntnis gewonnen. Nach Covid bringt mich kaum noch etwas aus der Ruhe.“

Remco: „Dem stimme ich zu. Es sind vor allem die Soft Skills, die ich mitnehme: Ich habe gelernt, Fragen zu stellen und mich in andere hineinzuversetzen, bevor ich Lösungen anbiete.“

Wo liegt aktuell die größte Herausforderung in eurem Fachgebiet?

Harm: „In der Anwaltschaft müssen wir uns weiterhin mit neuen Technologien wie KI auseinandersetzen. Eine vielleicht noch größere Herausforderung sehe ich jedoch in der Unvorhersehbarkeit der politischen Landschaft. Gesetze werden immer schneller und weniger durchdacht verabschiedet, was uns in der Praxis vor Probleme stellt. Ich mache mir auch ernsthaft Sorgen über die sozialen Umgangsformen. In der polarisierten Gesellschaft sind die Menschen oft von ihrem eigenen Standpunkt überzeugt und es fällt schwer, einander zuzuhören.“

Remco: „Dem stimme ich zu. In meiner eigenen Praxis türmen sich die Krisen – geopolitisch, klimatisch und gesellschaftlich. Das wirkt sich auf unsere Wirtschaft sowie auf die Finanzierbarkeit und Lebensfähigkeit von Organisationen aus. Das erfordert mehr denn je maßgeschneiderte Lösungen von Spezialisten – Menschen, die nicht nur ihr juristisches Handwerk exzellent beherrschen, sondern auch das wirtschaftliche Gesamtbild verstehen.“

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